TV-Tod live - Kamikaze

Der brillante Fernsehtechniker Albert ist einsam und verbittert und hat sich über die Jahre die Welt zum Feind erklärt, die ihn so schlecht behandelt. Als er wegen Einsparungsmaßnahmen auch noch seinen Job verliert sind es in erster Linie sein Neffe und dessen Gattin, die seinen Frust zu spüren bekommen. Wenig später entwickelt Albert jedoch ein Gerät, dass über Fernsehwellen möglich macht, Menschen zu töten, die live im Fernsehen auftreten und als Erstes trifft es eine verhasste TV-Ansagerin, die vor den Augen der entsetzten Zuschauer getötet wird. Als ein weiterer Moderator auf diese Weise verstirbt und sich Panik unter den TV-Studios ausbreitet, wird die Angelegenheit zur Staatssache erklärt und der Ermittler Romain versucht mit Spezialisten aus aller Welt dem Verbrecher mit seiner perfiden Tötungsmaschine auf die Spur zu kommen, was sich jedoch als nicht so einfach entpuppt.
„TV-Tod live – Kamikaze“ ist schon irgendwie ein sehr seltsamer Streifen, der im Jahr 1986 wohl irgendwie die Angst vor fortschreitender Technik und Entwicklung thematisieren sollte. Die Geschichte über einen Techniker, der aus Hass auf Gott und die Welt unschuldige Ansagerinnen und Moderatoren mit seltsamen Strahlen auf dem Bildschirm ermordet ist natürlich hochgradig skurril und sogar noch seltsamer umgesetzt, als es sich in der obigen Beschreibung anhört. Spätestens wenn die Oberkörper der Opfer in bester „Astaron“-Manier zerfetzt werden und Blut und Gedärm auf die Studiorequisiten spritzt, bleibt aber kein Zweifel offen, dass es Regisseur Didier Grousset mit seinem Technik-Thriller mit einer Prise Verschwörungs-Thematik durchaus ernst meinst und seine schräge Sci-Fi-Story auch bis zum bitteren Ende durchzieht. Leider wirken die Figuren aber teils aber etwas blass und Kommissar Zufall hat seine Finger ebenfalls mehrfach im Spiel, sodass der Streifen zumindest auf der Thriller-Ebene nicht so ganz funktionieren mag. Der Rest ist aber obskures, unkonventionelles und vergessenen Euro-Exploitation-Kino, das sich dem Auge des aufgeschlossenen Zuschauers durchaus interessant präsentiert und vor allem auch mit seiner Besetzung überraschen kann. Wer sich so wie ich für obskure Filme interessiert kann durchaus einen Blick riskieren, auch wenn „TV-Tod live – Kamikaze“ für heute Verhältnisse als Technik-Thriller etwas altbacken wirkt und mit seiner etwas konfusen Erzählweise wohl eher nicht die breite Masse ansprechen wird.
Alienkiller

Ein außerirdischer Mörder wird auf die Erde verbannt, wo der Alien als Strafe für seine Taten fortan als Mensch in einer für ihn unterentwickelten Zivilisation weiterleben soll. Der menschliche Körper erweist sich jedoch anfällig für Verletzungen aller Art, sodass der Außerirdische gezwungen ist, mehrfach seinen Körper und Kopf zu wechseln um zu überleben. Dieses resultiert in bizarren Mordfällen zu denen die Polizistin Diana und ihr Partner hinzugezogen werden und zuerst ist es ein Wilderer, danach ein Obdachloser, der unliebsame Bekanntschaft mit dem Außerirdischen machen. Der Fall erweist sich aber nicht nur für die Pathologen als ziemliches Rätsel, sondern auch die Zeugenaussagen sind für die ermittelnden Beamten alles andere als schlüssig, während der Alien mit seinen geborgten Körpern weiter die Straßen und Vororte von Chicago unsicher macht.
Wenn ein Regisseur wie John „Henry – Portrait of a Serial Killer“ Naughton mit der berüchtigten Cannon-Schmiede gemeinsame Sache macht, muss wohl so etwas herauskommen, wie der doch etwas seltsam anmutende und schwarzhumorige Sci-Fi-Horror-Streifen „Alienkiller“. Dieser wirkt einerseits wie ein etwas trashiger Sci-Fi-Streifen, streift aber mit seiner Geschichte über die abgeklärte Ermittlerin Diane und dem Alien auch ernste Themen der sozialen Unterschicht und präsentiert Menschen, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat. Dieses wird dann noch mit den Taten eines Sexualstraftäters kombiniert, der mit der Polizistin Diane noch eine offene Rechnung hat und im Verlauf des Streifens auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Irgendwie kann sich „Alienkiller“ aber auch nicht entscheiden, ob er lieber unterhaltsames Popcorn-Kino, oder düsteres Horrordrama sein möchte und dass muss er ja auch nicht, solange dabei ein unterhaltsam schräges Frühneunziger-Genre-Werk herauskommt, das neben tiefschwarzen Humor auch mit seinen herben Effekten punkten kann. Bei den Alien-Mensch-Mutationen hat man sich ja hübsch Mühe gegeben und der Alien schmoddert sich hübsch durch die Gegend, während man sich beim zweiten Handlungsstrang mit dem Sexualstraftäter eher in Zurückhaltung übt. Anscheinend hätte das Teil ja ursprünglich noch herber ausfallen sollen, was dann aber durch einige unschöne Entwicklungen im Hintergrund verhindert wurde. Schade eigentlich, auch wenn sich „Alienkiller“ auch so durchaus sehen lassen kann.