Neun Gäste für den Tod (aka Nove ospiti per un delitto)
I 1977
R: Ferdinando Baldi
D: Arthur Kennedy, Massimo Foschi, Sofia Dionisio, Venantino Venantini, John Richardson
Schätzte ich Signore Baldi schon immer wegen seiner Menge an guten, unterhaltsamen und teils auch sehr bizarren Western hat es nun einer seiner wenigen Thriller geschafft in meiner persönlichen Baldi Bestenliste definitiv unter die ersten 3 zu drängen - wenn dies nicht sogar sein bester Film überhaupt ist!
Doch fangen wir von vorn an, merke, es gibt sie, die sardinische Blutrache! Dies ist zwar der Titel eines anderen Films doch die Rache ist immer dieselbe, nimmst du dir ein fremdes Weib bekommst du Besuch von Gevatter Hein. So geschehen auf einer sardinischen Insel einem Jüngling im Vorspann des Films, während dem Sex kommt der Gevatter vorbei in personna von 4 Personen, die Kamera zeigt uns da nur die Beine und ihre Gewehre, und schon ist der Stecher abgeknallt und im Sand verschart.
Just dies ist die Insel auf der Ubaldo (Arthur Kennedy) ein Anwesen besitzt und 20 Jahre nach diesem Vorfall einen Familienurlaub unternimmt. Das in dieser Famiglia der Haussegen etwas schief hängt bekommen wir schon bei der Bootsanfahrt mit, Papa Ubaldo mit seinen drei Söhne Walter (Venantino Venantini), Michele (Massimo Foschi) und Lorenzo (John Richardson) sowie ihren 3 Gattinen. Der Ton ist rüde, die Stimmung gereizt und auf der Insel angekommen das Fleisch schnell willig und irgendwie hat jeder der Damen Sex mit wem anderen ausser dem eigenen Mann.
Währenddessen sich auf der Insel die familiären Dinge entwickeln schlägt ein geheimnisvoller Killer zu und rafft die 2 Mann Crew auf Papa Ubaldo´s Jacht dahin. Als die erste Person der Familie Carla verschwindet ist die Stimmung nicht mehr ganz so entspannt und die Angst wie auch der Killer geht um……..
Ich hab die Handlung jetzt absichtlich abgewürgt um euch soviel Vorfreude wie nur möglich auf diesen Film zu lassen. Ich kann euch versprechen freut euch auf ein Meisterwerk von einem Film. Wer glaubt Giallos müssen in einer Stadt wie Rom oder Mailand spielen und die Spannung braucht die Dunkelheit oder zumindest die Nacht der täuscht sich. Baldi hat hier einen gefinkelten, extrem spannenden Giallo inszeniert, auf kleinstem Raum (Insel, Haus) und bei hellem Sonnenschein. Das funktioniert hervorragend und wird gestützt von einem tollen Cast sowie einem hervorragendem Score von Carlo Savina. Irgendwie erinnert das auch an Agatha Christies „And then there were none“ Geschichte, also die 10 kleinen Negerlein nur halt heftiger, sleaziger, italienischer.
Eine rundum grandiose Perle von italienischem Genre Kino mit viel Spannung, Blut und nackter Haut, toller Kameraführung und überzeugenden Darstellern. Locker 9 /10 Gästen für den Tod.





und noch der Trailer, ein etwas seltsamer aber auch gut, einer der nicht viel verrät
