Good Morning... and Goodbye!

Burt Boland ist zwar ein reicher und angesehener Mann, doch in seiner Hose tut sich leider nichts mehr und so sucht sich seine jüngere Ehefrau Angel ihre sexuelle Erfüllung in den Armen anderer Männer, insbesondere dem potenten Bauarbeiter Stone, der ohnehin mit jeder Frau im Ort in die Kiste steigt. Burt nimmt die Schmähungen seiner Ehefrau traurig zur Kenntnis und muss auch mit ansehen, wie seine heranwachsende Tochter ebenfalls in dieselbe Kerbe schlägt. Doch dann ändert eine mystische Begegnung im Wald mit einer Zauberin alles und Burt erhält nach einem magischen Ritual nicht nur seine Manneskraft, sondern auch seinen Stolz zurück und findet endlich den Mut, ein paar Dinge in seinem Leben zu regeln.
„Good Morning… and Goodbye“ ist ein weiterer, typischer Russ Meyer Streifen mit den üblichen Zutaten aus hübschen Frauen, etwas Softsex und Gewalt, dass mit überzeichneten Charakteren und bösen Wortgefechten ein groteskes Bild amerikanischer Sittenverhältnisse zeigt und in seinem Verlauf sogar etwas ins Surreale abgleitet. Die beiden entfremdeten Eheleute schenken sich ja wenig, wenn es darum geht sich gegenseitig zu demütigen und „Good Morning… and Goodbye“ ist dabei mit seinen Figuren auch immer eine böse Parodie sogenannter Soap-Operas, nur dass es in diesem Fall für damalige Verhältnisse wohl eher wenig TV-tauglich zugeht. Zwar wirkt der Streifen in Punkto nackter Haut für heutige Verhältnisse eher brav, aber thematisch geht es schon ordentlich zur Sache. Doch anstatt das Ganze dramatisch zu inszenieren, macht Russ Meyer aus der bisweilen doch sehr seltsam anmutenden Geschichte auch dank einer wunderbaren Haji als mystische Zauberin und den originellen Title-Credits ein trashig-unterhaltsames und poppig-buntes Exploitation-Werk, dass seine eigentlich sehr ernsten Themen auf augenzwinkernde Weise abhandelt, manch unerwarteten Schwenk beinhaltet und so dem abgeklärten Zuschauer auch sicherlich viel Freude bereitet.
Common Law Cabin

Hoople’s Haven ist eine heruntergekommene Bar irgendwo im Nirgendwo von Colorado, dass mit einer etwas seltsamen Geschäftsidee am Leben erhalten wird. Mit einem kleinen Boot werden vom Trunkenbold Cracker angeworbene und reiche Städter in die Einöde gebracht, wo ihnen alkoholische Getränke und ein Showprogramm versprochen werden. Und so finden sich eines heißen Tages auch ein Ärzte-Ehepaar und ein etwas zwielichtiger Geschäftsmann an dem lasterhaften Ort ein, der von Dewey, seiner drallen französischen Hausbesorgerin Babette und seiner Tochter Coral geführt wird. Doch anstatt Party und Besäufnis stehen bald ganz andere Dinge am Programm und ein Strudel aus Sex, Lügen und Verrat erschüttert den beschaulichen Ort, bei dem es neben der Wahrheit auch bald weitere Opfer zu beklagen gibt.
Ein weiteres, herrlich überzeichnetes Werk von Russ Meyer und was wie ein harmloser Tagesausflug beginnt, wird für seine Protagonisten rasch zu einem triebgesteuerten Desaster, bei dem kein Stein auf den anderen bleibt. Die Geschichte ist hier ja herrlich überzogen und beginnt bei dem durchschnittlichen Wirt mit seiner weniger durchschnittlichen Hausbesorgerin, einem Ehepaar mit unausgesprochenen Konflikten und einem Geschäftsmann mit dunklem Geheimnis, dem nebenher auch noch ständig die Hormone durchgehen. Eigentlich klar, dass sich diese explosive Mischung mit jeder Menge Alkohol und Laster auch irgendwann entzündet und das Finale ist dann auf fast schon Comic-hafte Weise herrlich „campy“ und völlig überzogen, dass man sich eigentlich nur noch verwundert die Augen reiben kann. Hier wird ja im ohnehin schon haarsträubenden Verlauf der Geschichte immer noch ein kleines Scheibchen draufgelegt und trotzdem ist die sommerliche Sause so inszeniert, als wäre es die normalste Sache der Welt. Lustiger und unterhaltsamer kann der Blick in menschliche Abgründe ja kaum sein und was bei anderen Regisseuren zum handfesten Kriminaldrama verkommt, geht hier in den Händen von Russ Meyer zum Glück für den Zuschauer auch in Richtung sexuell aufgeladener „Shake-a-delic-Beach-Party“ mit viel augenzwinkernden Fragezeichen und noch mehr wogenden Brüsten.
Mondo Topless

Die wunderbare Welt der Unterhaltungselektronik macht jährlich Fortschritte und im Jahre 1966 ist man nicht mehr auf Big-Band oder sperrige Jukebox angewiesen: mit tragbaren Radio- und Bandgeräten nimmt man die Musik einfach mit und kann so jeden belieben Ort der Welt – egal ob Strand, Schlammloch, Wald, Wiese oder einfach nur am Hochspannungsmasten - in seine private Disco oder Tanzsalon zu verwandeln. Dokumentar-Filmer und Technik-Fan Russ Meyer macht sich in Amerika und Europa auf die Suche um diese neueste Unterhaltungselektronik zu finden und präsentiert diese kleinen Geräte und ihren Einsatz anhand zahlreicher und bewegungsfreudiger Damen.
Etwas biedere, einstündige aber für den geneigten Fans durchaus interessante Vintage-Dokumentation über das Wunder Technik bzw. über kleine, tragbare Wiedergabegeräte, die hier in Form einer einstündigen Dokumentation mit viel schmissiger Musik und Tanzakrobatik präsentiert werden. Die kleinen Geräte eignen sich auch hervorragend für den Einsatz in der freien Natur und die zahlreichen Damen erfreuen sich auch sichtlich an diesen mobilen Geräten, sodass sie ihrer Freude spontan großen Ausdruck verleihen. Neben den Freudentänzen in der Nähe dieser Geräte erläutern die Damen mit ihrem blumigen Namen mittels Voice-Over-Kommentar ihre Befindlichkeiten und präsentieren so ein durchaus vielschichtiges Bild unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten moderner und kabelloser Unterhaltungstechnologie. Alles durchaus eindrucksvolle Geräte - doch Bilder sagen mehr als tausend Worte…






