Blues Brothers 2000

Als Elwood Blues nach 18 Jahren Gefängnis entlassen wird, muss er zu seinem Entsetzen erfahren, dass sein Bruder Jack verstorben ist, die Blues Brothers Band aufgelöst wurde und auch das Waisenhaus nicht mehr existiert, dessen ehrenvolle Rettung ihn seinerzeit überhaupt erst hinter Gittern gebracht hat. Von der ehemaligen Aufseherin erfährt er vom unehelichen Sohn seines ehemaligen Ziehvaters und bekommt einen Waisenjungen an seine Seite, wodurch der Sonnenbrillenträger wieder neuen Mut fast. Später plant er die Band wieder zusammenzubringen und macht sich auf die Suche nach den ehemaligen Mitgliedern, die mittlerweile alle in bürgerlichen Berufen leben. Ehe sich Elwood versieht ist er daher auch mit neuen Wegstreitern an seiner Seite wieder mitten im Schlamassel, legt sich von der Polizei bis zur Russenmafia neuerlich mit den Falschen an und endet schlussendlich bei einem Bandwettbewerb bei einer schönen, wie mächtigen Voodoo-Königin mitten in der Heimstädte des Blues.
Wenn man nach 18 Jahren einem beliebten Kultfilm ein Sequel verpasst, bei dem noch dazu einer der seinerzeitigen Hauptdarsteller verstorben ist, sind die Vorzeichen wohl nicht die Allerbesten und die Gefahr groß es sich mit den Fans des Originals gewaltig zu verscherzen. John Landis und Dan Aykroyd haben es trotzdem gewagt und 1998 „Blues Brothers 2000“ gedreht, der fast alle noch lebenden Darsteller von damals wieder mit ins Boot holt und auch jede Menge Musik, Action und Humor bietet. Die Fans haben es trotzdem nicht goutiert, was ich angesichts der gestrigen Sichtung nicht ganz verstehen kann. Der Geist des Originals wird auf hübsche Weise in die moderne Zeit übertragen und zahlreiche Elemente, Locations und Begebenheiten des Originals aufgegriffen und auf humorvolle Weise variiert oder fortgeführt. Die von mir offensichtlich eher negativ besetzte Figur des Jake Elwood ist mir persönlich ja nicht abgegangen, die restlichen Charaktere wirken nicht nur äußerlich gereifter und auch die Ereignisse sind dieses Mal weniger überzeichnet ausgefallen. Eine tiefergehende Charakterisierung gab es ja auch im Vorgänger nicht und auch hier muss man aufgrund der zahlreichen Figuren darauf verzichten, mehr über die Band und seine neuen und alten Mitglieder zu erfahren. Ich hätte mir ja eigentlich schon im Original schon gewünscht, dass Aretha Franklin „Respect“ singt, was sie hier in einer nicht ganz geglückten Weise nachholt und für das Finale hat man dann auch wirklich das „Who is who“ des R’n B vor die Kamera geholt, die auch sichtlich ihren Spaß haben, gemeinsam mit der Blues Brothers Band auf der Bühne zu stehen. Isaac Hayes und Erykah Badu gibt es auch und selbst wenn ich damit vermutlich alleine dastehe, fand ich „Blues Brothers 2000“ spaßig und unterhaltsam und insgesamt eine liebevolle und sympathische Verbeugung vor dem 18 Jahre zuvor entstandenen Vorgänger, bei dem sich wohl auch alle Beteiligten im Klaren waren, dass sich der Kult und Hype schon aufgrund geänderter Zeiten und Lebensjahre nicht nochmals wiederholen lässt.
Fear Itself: EP 7 "Vorort zur Hölle / Community"

Bobby und Tracy sind ein junges Ehepaar, das eine Familie gründen möchte, aber dafür eine zu kleine Wohnung in einer der nicht geraden besten Gegenden der Stadt hat. Von Freunden bekommen sie den Tipp es bei einer geschützten Wohnsiedlung am Rande der Stadt zu versuchen, die sich selbst als fürsorgliche und nach bestimmten Parameters ausgesuchten Gemeinschaft bezeichnet, die ideal für angehende Eltern ist und sich auch prompt dafür entscheidet, dass junge Paar aufzunehmen. Doch schon wenig später kippt die Situation und Bobby fühlt sich zunehmend im neuen Eigenheim überwacht und auch als das Babyglück auf sich warten lässt, wird ihnen von der Gemeinschaft ebenfalls Druck auferlegt, der weit über ein normales Maß hinausgeht…
In Mary Harrons „Vorort zur Hölle“ wird ja wieder einmal die urbane Urangst junger Menschen bedient, dass der Wegzug aus der pulsierenden Stadt in die ruhigere Vorstadt zum absoluten Fiasko und Stolperstein der Beziehung wird. Und das tut es auch für das junge Pärchen, die eine Familie gründen möchte und ein Haus bezieht um zu entdecken, dass sich die Nachbarn etwas zu sehr für private Ereignisse interessieren und auch nicht die Absicht haben, dass jungen Pärchen einfach so wieder gehen zu lassen. Dabei ist das Szenario jetzt ja nicht sonderlich originell und wirkt durch ein paar hölzerne Darsteller auch nicht ganz authentisch, aber die „American Psycho“-Regisseur bastelt aus der Geschichte einen hübschen Bobo-Alptraum, bei dem man auch gerne bis zum Ende dabei bleibt. Etwas mehr Augenmerk auf das eigentliche Paar hätte trotzdem nicht geschadet und die knapp 40 Minuten reichen dann auch nicht aus, dass Umfeld so zu beschreiben, dass insgesamt alles glaubhaft erscheint. So bleiben doch ein paar offene Fragen und eine Episode zurück, die sich abermals im Mittelfeld einpendelt.