Love Camp 7

Während des zweiten Weltkriegs dient das „Love Camp 7“ der körperlichen und geistigen Entspannung von nationalsozialistischen Soldaten, die sich hier nach dem Front-Einsatz mit weiblichen Gefangenen nach Lust und Laune vergnügen können. Als sich herausstellt, dass sich unter den als Prostituierten gehaltenen Gefangenen auch die Jüdin Martha Grossmann befindet, die sich als Ingenieurin von Flugzeugen einen Namen gemacht hat, schleusen die Alliierten zwei Gefangene ein. Diese sollen sich im Camp an die ehemalige Geheimnisträgerin heranmachen sollen um diese dann nach fünf Tagen und einem Ablenkungsmanöver zu befreien. Zuerst funktioniert alles nach Plan, doch der brutale Alltag im Camp stellt die beiden Geheimagentinnen auf eine harte Probe und während die Frauen sich im Camp auf die Suche nach der Zielperson machen, sind sie den sadistischen Launen der nationalsozialistischen Wachen wehrlos ausgeliefert.
Lee Frosts „Love Camp 7“ gilt ja gemeinhin als der erster Streifen aus der Naziploitation-Ecke und Start eines eher unrühmliches Genres, das ja nicht gerade als geschmackvoll und dezent verschrien ist und auch heute noch von vielen Zuschauern sehr kontrovers aufgenommen wird. Der 1969 gedrehte Streifen gibt zwar mit seiner Mischung aus Sexploitation, Lagerfilm und jede Menge sadistischer Einfälle zwar schon die Richtung vor, hält sich aber ansonsten aber noch eher zurück und bis auf kleinere Quälereien und das turbulente Finale gibt es hier eher sich ständig wiederholende Momente, in denen sich die weiblichen Gefangenen aus unterschiedlichen Gründen nackig machen und befummeln lassen müssen. Dazu kommt eine etwas dröge Geschichte über zwei Geheimagentinnen, die im Camp eine bestimmte Person aufspüren sollen, die über – für die Alliierten – sehr wichtige Informationen verfügt. Auch wenn „Love Camp 7“ dabei das gewünschte Programm herunterspielt, wirkt das Ganze doch auch immer sehr billig und langweilig und von einem etwaigen Unterhaltungswert zu sprechen, ist bei dieser Art von Filmen ja ohnehin eine etwas fragwürdige Sache. Lee Frost ist mit seinem „Love Camp 7“ jedenfalls kein sonderlich guter Streifen gelungen, der zwar als erster Film eines umstrittenen Subgenres seinen Platz in der Filmgeschichte gefunden hat, aber ansonsten sicher niemand großartig vom Hocker reißen oder sonderlich schockieren wird – schon gar nicht, wenn man die italienischer Vertreter aus der Richtung kennt.
Hate Crime

Dan ist vor kurzem aus beruflichen Gründen mit seiner Familie in ein geräumiges Haus gezogen und dabei die Geburtstagsfeier seines jüngsten Sohnes mit der Videokamera festzuhalten, als sich drei vermummte Neonazis Zutritt verschaffen. Diese entreißen Dan die Kamera um die Geschehnisse des Abends aus ihrer Sicht festzuhalten, der in weiterer Folge völlig eskaliert. Zuerst wird das Geburtstagskind erschossen, während der Rest der Familie im Wohnzimmer gefesselt wird. Doch das ist erst der Anfang einer Nacht des absoluten Grauens und die Crystal-Meth-süchtigen Nazi-Sadisten machen auch keinen Hehl daraus, dass sie nicht vorhaben, irgendjemanden unbeschadet gehen zu lassen…
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen eines sogenannten Hassverbrechens, in dem eine jüdische Familie Opfer von drogenabhängigen Nazis wird. Mehr gibt es hier eigentlich auch nicht zu sagen und auch wenn Regisseur James Cullen Bressack am Ende seines entbehrlichen Streifens mit Texttafeln versucht auf diese ernste Thematik hinzuweisen sind die 73 Minuten Quälereien in Echtzeit gequirlte Scheiße für ein vollkommen abgestumpftes Genre-Publikum oder Menschen, die wie ich auf fragwürdige Lobeshymnen der OFDB oder IMDB reingefallen sind. Mag sein, dass diese Orgie sinnloser Gewalt den Zuschauer aufrütteln soll, aber genauso gut könnte man irgendeiner „Faces of Death“ oder „Gesichter des Todes“-Folge das zweifelhafte Mäntelchen der Unfall- und Gewaltverhütung und des Tierschutzes überstülpen um deren Existenz in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. „Hate Crime“ bietet keinerlei Figurenzeichnung, sondern ab der dritten Minute nerviges Gebrülle, eine hilflose Familie und drei Verbrecher, die sich wie brünftige Gorillas gebärden und sichtlich Spaß daran haben, im Drogen-, Macht- und Testosteron-Rausch ihre Opfer psychisch und physisch zu quälen. Dabei wird auch wenig ausgelassen und es gibt Momente am laufenden Band, die eine Auswertung hierzulande eher undenkbar machen. Dabei ist aber alles ganz billig gemacht, schlecht gespielt und von der fragwürdigen Intention der Macher leicht durchschaubar inszeniert und lediglich die Frage aufwirft, wann das Label „Unearthed Films“ so derart in die falsche Richtung abgebogen ist. Unappetitlicher "Home-Invasion-Fake-Snuff" denn den Welt nicht braucht und für den man sich als Filmfan auch nur noch schämen kann.