Danke für die Tipps. THE LONG GOODBYE befindet sich bereits auf meinem Einkaufszettel.
BLACKTHORNOldschooliger Neo-Western der besseren Sorte. Sam Shepard überzeugt als Butch Cassidy im Ruhestand, der sich längst vom Outlaw-Dasein verabschiedet hat und ein beschauliches Dasein im bolivianischen Exil führt. Finca im Grünen, eine treusorgende Conchita, prima Klima und ein Händchen für die Pferdezucht. Mit anderen Worten: die Rente ist sicher. Paradiesische Zustände, bis man ihn seiner Ersparnisse beraubt und er in etwas hineingezogen wird, dass er SO auf die alten Tage gar nicht eingeplant hatte. Dem knorrigen Bärbeiß bleibt nichts anderes übrig, als sich auf alte Tugenden zu besinnen und erneut die Knarre in die Hand zu nehmen ...
Shepards Darstellung des Butch Cassidy (aka James Blackthorn) erinnert in Teilen an William Holdens überragende Rolle des alternden Outlaws Pike Bishop in Sam Peckinpahs THE WILD BUNCH oder Eastwoods Bill Munny in ERBARMUNGSLOS. Ebenfalls großartig: Stephen Rea als versoffener Pinkerton-Agent Mackinley, der seinen einstigen Idealismus in zunehmenden Maße im Whiskeyglas ertränkt. Exquisite Kameraarbeit von Juan Ruiz Anchía, der die teils ungewöhnlichen Locations perfekt einfängt und nicht unwesentlich zur gelungenen Atmosphäre des Films beiträgt. Fazit: Uneingeschränkte Empfehlung für Genre-Fans und neben THE MISSING, THREE BURIALS und THE PROPOSITION einer der überzeugenderen Spätwestern der letzten Jahre.
7,5/10Noch Sand und schon warm drauf.