SKYFALLSelten war mir ein Bond egaler, zumal man das Gefühl hatte, die besten Szenen bereits vorab im dazugehörigen Trailer präsentiert bekommen zu haben. Da fand ich die Titelsequenz inkl. Adeles oscarprämierter Bombast-Ballade noch am lohnenswertesten. Ansonsten (mal wieder) recht überraschungsarm und erschreckend uninspiriert das Ganze. Auch innerhalb der Reihe hat man vieles bereits anderswo gesehen. Und besser. Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde mit Daniel Craig als Bond-Darsteller einfach nicht warm, zumal der Typ derart unterkühlt spielt, als gelte es, jedwede menschliche Gefühlsregung im Keim zu ersticken. Javier Bardem beweist Mut zur Hässlichkeit und weiß in der einen oder anderen Szene zu glänzen, leider wird sein Spiel aber letzten Endes von der gewohnt schnieken Top Notch-Hochglanzproduktion überlagert. Da zeigt sich mal wieder: Perfektion ist kontraproduktiv (aka scheiße) - und furchtbar langweilig noch dazu. Selbst der von mir geschätzte Ralph Fiennes hinterlässt keinen wirklich nachhaltigen Eindruck, hinzu kommt der wohl kürzeste Auftritt eines Bond-Girls ever. Fazit: viel Kohle, geschniegeltes Ambiente, null Substanz. Oder auch: Stagnation galore. Angesichts der vielen guten Beiträge der Reihe bestenfalls Durchschnitt. Aber genaugenommen ein Ärgernis sondergleichen - und deshalb noch etwas drunter. Ätsch!
4/10CANNIBAL HOLOCAUSTNach all dem gelackten Schickimicki-Rumgekasper das absolute Kontrastprogramm im grobkörnigen 70er Jahre Bahnhofskino-Look. Und immer noch eines der schmuddeligsten, intensivsten, verstörendsten Brachialfilm-Erlebnisse ever - selbst für jemanden der glaubt, in den letzten 30, 35 Jahren fast alles gesehen zu haben. Auf Deodatos Tiersnuff reagiere ich unverändert allergisch, ansonsten Terrorkino pur und zweifelsohne eines der
absoluten Exploitation-Meisterwerke seiner Zeit. Ortolanis Score ist ebenfalls eine Klasse für sich. Unverzichtbar!
9/10 Noch Sand und schon warm drauf.